Ich würde gern einige Ideen dazu vorstellen, warum uns der Zugang zu Digitalisierung und neuer Lernkultur so schwer fällt. Hierzu möchte ich zunächst kurz darauf eingehen, dass wir eigentlich über die schnelle Veränderung in der Gesellschaft und Wirtschaft sprechen müssen. Digitalisierung und neue Lernkultur sind lediglich Folgen dieser Entwicklung.
Wenn man diesen Standpunkt einnimmt, dann gilt es, die schnelle Veränderung in Worte zu fassen und Unterschiede zu früheren Zeiten aufzuzeigen. Ich werde das konkret auf die Unterscheidung von "komplex" zu "kompliziert" bringen. Wenn wir uns darauf einlassen, dass unsere Welt heute, unsere Lernenden und Klassen (schon immer) komplex sind, dann ergibt sich der Umgang hiermit allein sprachlich auf eine neue Weise. Dann lässt sich ableiten, warum EduScrum, das Lernschrittkonzept oder das Kreuzlinger Schulentwicklungsmodell (KSEM) Komplexität gerecht werden und was Komplexität auch nicht gerecht wird.
Hieraus lässt sich konsequent eine Orientierung für Lehrpersonen in einer scheinbar unübersehbaren Vielfalt von Angeboten und Anforderungen ableiten. Denn um im Alltag gute Entscheidungen zu treffen, muss man auch wissen, was man nicht will. Ich würde gern mit den Teilnehmern an Beispielen diskutieren, was "komplexitätsrobust" ist und warum es in der Schule lernwirksam wird.