Wunsch: Wie lässt sich Moodle erfolgreich an einer Schule etablieren?

Wunsch: Wie lässt sich Moodle erfolgreich an einer Schule etablieren?

von Christoph Rost -
Anzahl Antworten: 3

Moodle fristet häufig ein Nischendasein, d.h. eine Instanz ist vorhanden, wird aber gar nicht oder nur von 1-2 Kolleg_innen genutzt. Ich fände es schön, wenn Kolleg_innen, die diese "Startsituation" kennen ihre Erfahrungen teilen könnten.

  • Gibt es eine Art "IT-Ausstattungsschwelle" (gewisse Anzahl an PCs, PC-Räume...), ab der eine Etablierung von  Moodle überhaupt erst Sinn macht?
  • Welche Strategien gibt es, Moodle im Kollegium zu etablieren?
  • An welchen Stellen ergeben sich für Lehrkräfte ein Mehrwert?
  • Welche Möglichkeiten außerhalb der Kernfunktion "eigener Kurse" gibt es für die Nutzung von Moodle (z.B. digitales Klassenzimmer, Vertretungspläne etc.)? 

 

Re: Wunsch: Wie lässt sich Moodle erfolgreich an einer Schule etablieren?

von Andreas Schenkel -

Spannende Session ... ich denke, dass wir da im Rahmen einer Session einiges zusammentragen und besprechen können.

Ein Punkt wäre aus meiner sich ein auch durch auf Moodle unterstütztes Vertretungsstundenkonzept. Fertige Vertretungsstundenmodule, die eigenständig bearbeitet werden können.

Re: Wunsch: Wie lässt sich Moodle erfolgreich an einer Schule etablieren?

von Joachim Jakob -

An unserer Schule sind als "Moodle-Strategie" gerade die folgenden Schritte, teilweise auch parallel, angelaufen:

Schritt 1: Zusätzlicher Informationsverteilungskanal

Jede Lehrkraft erhält auf einer schulinternen Lehrerfortbildung die Grundlagen zu den Inhalten: (1) Schüler als Nutzer Kursen hinzufügen, (2) Kursdesign Themenformat einrichten, (3) Textfelder, Dateien und Links, (4) für die Schüler schreibbare Verzeichnisse, (5) Aufgabentyp: einzelne Datei zum Abgeben hochladen

Jeder Schüler erhält die Möglichkeit - im Unterrichtskontext nach Freigabe durch die jeweilige Lehrkraft (und natürlich immer auch zu Hause) - die Moodle Mobile App <download.moodle.org/mobile> auf dem eigenen Smartphone zu installieren und damit (und ggf. noch einer PDF-Betrachter-App) auf Kursinhalte zuzugreifen.

Falls durch digitale Whiteboards im Vergleich zur herkömmlichen parallelen Darstellung von Kreidetafel und OH-Projektor mit zwei Anzeigeflächen nur noch eine einzige vorhanden ist und Aufgaben z.B. nicht direkt aus dem Buch übernommen werden können/sollen, kann so durch die Verteilung von Aufgabenstellungen (auch wenn das Lösen ganz klassich per Hand erfolgt) über die Moodle Mobile App auf dem Smartphone eine zweite "Anzeigefläche" gewonnen werden.

Schritt 2: Kommunikations- und kooperative Produktionsplattform

Nur besonders interessierte Lehrkräfte erhalten auf einer schulinternen Lehrerfortbildung einen Einblick in Einsatzbeispiele für die Aktivitäten (1) Forum, (2) Wiki (3) Datenbank und (4) Glossar [günstigerweise in zwei Veranstaltungen getrennt nach traditionell eher sprachproduktions-/kommunikationsorientierten Fachbereichen wie modernen Fremdsprachen oder Gesellschaftswissenschaften oder andererseits eher fachsystematisch-/strukturorientierten wie den Naturwissenschaften]

Schritt 3: Testplattform

Nur besonders interessierte Lehrkräfte erhalten auf einer schulinternen Lehrerfortbildung eine Einführung in Werkzeuge zur vereinfachten Testerstellung, vgl. <quizdidaktik.de/#mebis>, <quizdidaktik.de/daten/media/workflow_fragensammlungserstellung_und_tests.pdf> und <quizdidaktik.de/daten/media/quizdidaktik_alle_mebis-fragentypen.pdf>

Schritt 4: Austauschplattform in Fachschaften

Jede Lehrkraft erfährt auf einer schulinternen Lehrerfortbildung, wie (1) ein Kurs gesichert und als (2) als MBZ-Datei gespeichert und weitergegeben werden kann. Dazu wird an der Schule (3) ein einheitliches Kursbenennungsschema vereinbart (auch zur Verwaltung von Kursen über mehrere Schuljahre hinweg) als Anregung vgl. z.B. mit <quizdidaktik.de/mebiskursnamenkga>
Evtl. sollte hier auch die Urheberrechtsproblematik mit angesprochen werden aber auch Vereinfachungen wie der von Wikimedia Deutschland freigegebene Lizenzgenerator für Werke aus der Wikipedia <lizenzhinweisgenerator.de>

Für auszutauschende Schulaufgaben... wäre ebenfalls ein einheitliches Dateibenennungsschema sinnvoll, etwa damit in den für alle Kollegen schreibbaren Verzeichnissen keine Dateien versehentlich überschrieben werden.

Fachbereiche können sich eigene Materialsammelkurse (für Schüler nicht zugänglich) anlegen.

Der Einsteiger-Level in Schritt 1 sind also eher die reinen Push-Materialien (und ggf. reinen Pull-Aktivitäten), erst bei den Schritten 2 und 3 folgen dann die komplexeren Aktivitäten, die ja aufgrund ihres zweigeteilten Aufbaus aus einer Art Steuerhülle und den davon getrennten Inhalten wesentlich schwieriger einzurichten sind.
vgl. <quizdidaktik.de/daten/media/PushPull_Uebersicht.pdf> und <quizdidaktik.de/daten/media/MoodleCheatSheet.html>

Jedoch NICHT die Schulorganisation:
Eine einheitliche Dienst-E-Mail ist unabhängig von Moodle sinnvoller zu verwalten.
Als digitales Anzeigesystem (mit datenschutzrechtlich ausreichend gekürzter online-Vertretungsplan-Variante) sind kostenlose Alternativen wie <tabula.info> zu empfehlen.
Für eine Absenzenverwaltung wäre <absenzen.de> an Stelle von Moodle einsetzbar.


Re: Wunsch: Wie lässt sich Moodle erfolgreich an einer Schule etablieren?

von Thorsten Groß -

Ja, da kann ich sicher auch etwas beitragen. Bei uns hat geholfen das Kollegium massiv zu schulen, so das nahezu jeder mal einen Kurs erstellt und beschrieben hat.

Alle Teilnehmer werden auch Zugang zu "unserem" RHS-Moodle haben, um sich die Struktur und ggf.s auch ein paar Kurse anzuschauen.