Konzeption des Kurses (Hinweise für LehrerInnen)

Website: moodleSCHULE e.V.
Kurs: D - 1 - Lesen 1 (Übungskurs)
Buch: Konzeption des Kurses (Hinweise für LehrerInnen)
Gedruckt von: Gast
Datum: Sonntag, 19. Mai 2024, 03:59

1. Einleitung

Dieser Kurs ist lehrwerksunabhängig konzipiert. Die Aufgaben mit dem Vermerk "Kunterbunt" sind lediglich bezogen auf die Reihenfolge der Buchstabeneinführung des Lehrwerks Kunterbunt. Sollte der Kurs ergänzend zu anderen Lehrwerken eingesetzt werden, kann der Vermerk "Kunterbunt" aus diesen Aufgaben selbstverständlich gelöscht werden.

Um Anpassungen des Kurses vorzunehmen, sollte man mindestens wissen, wie man Themenblöcke, bzw. einzelne Aufgaben blind schaltet und verschiebt.

Die Kinder sollten stetig motiviert werden, die Übungen des Kurses regelmäßig zu machen. Dabei hilft es konkrete Aufgabenstellung für die Durchführung in der Klasse (bei wenigen Computern ggf. als Wochenaufgabe) oder als Hausaufgabe. Weiterhin helfen Klassengespräche über bestimmte Aufgaben nach konkreter Aufgabenstellung und die Kontrolle der Reflektionen am Ende eine Themenabschnitts.

2. Einsatz

Bei wenigen Computern im Klassenraum:

  • in offenen Unterrichtsformen
  • als Station beim Stationenlernen
  • im Förderunterricht
  • mit individueller Betreuung beim Einsatz von "Fördermuttis"

Hinweis: Es muss gewährleistet sein, dass jedes Kind den Umgang mit Computer, sich einzuloggen, zu den richtigen Übungen zu finden, etc. erklärt bekommt und dieses dann sicher beherrscht. Bei offenen Unterrichtsformen bietet es sich deshalb an, ein Expertenteam auszubilden, welches dann die Erklärungen, Anschauungen und Hilfen für die anderen Kinder der Klasse übernimmt.

Bei der Möglichkeit der Nutzung eines Computerraums:

  • Bearbeitung von gleichen Inhalten/Übungen innerhalb einer regulären Unterrichtsstunde

Vorteil: Der Vorteil liegt insbesondere in den ersten Stunden, in denen die Kinder den Umgang mit dem Computer, das Finden der richtigen Seiten, das Ein-/Ausloggen, etc. lernen.

Lernzeiterweiterung durch Verlagerung ins Elternhaus:

  • einzelne Übungen als Hausaufgabe
  • Übungshilfen für zuhause

Vorteil: Lernzeit ist nicht mehr nur auf die Unterrichtszeit und aufwendig zusammengestellte zusätzliche Materialien des Lehrers/der Lehrerin beschränkt. Die Kontrolle der Übungen erfolgt sofort, die SchülerInnen erhalten eine direkte Rückmeldung über ihre Arbeit und können so Fehler direkt verbessern, bzw. aus ihren Fehlern lernen. Die Übungen werden bei jedem Aufruf neu gemischt, sodass die SchülerInnen so lange üben können, bis sie die Wörter richtig gut lesen können, ohne die Reihenfolge auswendig zu lernen.

3. Anleitung der SchülerInnen

LehrerInnen sollten den Moodlekurs mindestens einmal aus Schülersicht vollständig gesichtet haben, bzw. wissen, wie man mit den einzelnen eingesetzten Werkzeugen in diesem Kurs umgeht. Und nur, wenn man den Inhalt kennt, kann kann der Kurs sinnvoll in den Unterricht eingebunden oder zur Unterrichtserweiterung angeboten werden.

Es ist davon auszugehen, dass die SchülerInnen zum ersten Mal mit der Lernplattform Moodle ein Kontakt kommen. Es muss daher eine sehr intensive Einführung geben, bei der die SchülerInnen lernen, sich einzuloggen, den richtigen Kursraum zu finden, das richtige Kapitel aufzurufen und die richtige Aufgabe zu starten. In offenen Unterrichtsformen bietet es sich an, dies ein bis zwei Kleingruppen nacheinander zu zeigen. Diese können dann als Experten eingesetzt werden und es den anderen Kindern beibringen. Außerdem sollte sich jeder Schüler mindestens einmal in der Schule eingeloggt haben, damit man davon ausgehen kann, dass er es auch von zuhause nutzen kann. Eine Alternative wäre, die Aufgabe in Elternhand anzugeben. Dies muss jedoch durch die Eltern gewährleistet sein.

4. Kompetenzerwerb der SchülerInnen

Die Schülerinnen und Schüler lernen:

methodisch/medial:

  • einen Computer zu starten
  • einen Browser aufzurufen
  • eine Internetseite (die Schulhomepage) in einem Browser aufzurufen
  • sich mit persönlichen Zugangsdaten einzuloggen und später wieder auszuloggen
  • den Umgang mit persönlichen Zugangsdaten
  • auf der Schulhomepage einen konkreten Kursraum aufzurufen
  • den Umgang mit verschiedenen, digitalen, interaktiven Übungsformen
  • die Struktur eines Moodlekurses zu erkennen und in dieser umzugehen

lernstrategisch:

  • so lange zu üben, bis sie etwas können
  • sich selbst zu überprüfen und ggf. die Übungen zu wiederholen
  • die Schwierigkeit von Übungsinhalten für sich persönlich einzuschätzen

inhaltlich:

  • Laute in Wörtern zu hören,
  • Buchstaben in Wörtern zu erkennen
  • Laute zu Silben, später zu Wörtern zusammenzuziehen
  • Wörter mit bekannten Buchstaben zu erlesen und diese dann richtig zuzuordnen (Bildern oder Vorgelesenem)
  • auch Wörter mit bisher unbekannten Buchstaben zu erlesen
  • später erste Sätze mit Wörtern mit bisher unbekannten Buchstaben zu erlesen

5. Guter Unterricht

Die 10 Merkmale Guten Unterrichts in diesem Kurs:

  1. Klare Strukturierung des Unterrichts

    Eine klare Struktur bietet ein Moodlekurs aufgrund seines strukturierten Aufbaus. So ist dieser Moodlekurs als Unterrichtsreihe aufgebaut, die einzelnen Themenabschnitte beziehen sich auf Unterrichtseinheiten, bzw. sinnvolle, aufeinanderaufbauende Zusammenhänge. Die ersten Schritte und Übungen zum Lesenlernen sind eindeutig benannt und den SchülerInnen klar. Vorgehensweisen werden gemeinsam im Präsenzunterricht vereinbart.

  2. Hoher Anteil echter Lernzeit

    Die Rhythmisierung des Ablaufs ist klar vorgegeben, im Präsenzunterricht wird diese regelmäßig thematisiert. Es findet eine Lernzeiterweiterung statt, die an die Bedürfnisse und Konzentrationsfähigkeit der SchülerInnen (von ihnen selbst) angepasst werden kann.

  3. Lernförderliches Klima

    Da es sich um einen Übungskurs handelt, sind die Möglichkeiten zur Kommunikation und für gegenseitige Hilfen innerhalb des Kurses eingeschränkt bis gar nicht vorhanden. Bei der Bildung von Expertenteams, die ihr Wissen über den Umgang mit Moodle bezogen auf diesen Kurs weitergeben und anderen SchülerInnen helfen, ist der soziale Aspekt gegeben. Dieser vollzieht sich jedoch hauptsächlich im Klassenraum.

  4. Inhaltliche Klarheit

    Die inhaltliche Klarheit ist durch verständliche Aufgabenstellungen gegeben. Die meisten Übungen in diesem Kurs sind selbsterklärend. Die Struktur eines Themenabschnitts kann durch klare Überschriften, der Präsenz der darauffolgenden Aufgaben/Übungen mit eindeutigen Aufgabenstellungen und der Möglichkeit der Heradführung an eine Reflektion des Erarbeiteten (hier: Abstimmung: Das kann ich jetzt!) eine absolute inhaltliche Klarheit bieten.

  5. Sinnstiftendes Kommunizieren

    Da es sich um einen reinen Übungskurs handelt, bietet der Kurs an sich keine Möglichkeiten innerhalb diesem sinnstiften zu kommunizieren. Allerdings sollten Klassengespräche über die Arbeit in diesem Kursraum im Präsenzunterricht nicht fehlen. Des Weiteren kommunizieren die Experten mit den den Kindern, denen sie helfen, und vertiefen dabei ihr Wissen und ihre Handlungskompetenz.

  6. Methodenvielfalt

    Dieser Kurs bietet vielfältige interaktive Übungen, wodurch den Kindern unterschiedliche Wege geboten werden. In den Übungen werden Bilder und Audios geboten. Bei einem Einsatz mit mobilen Endgeräten mit Touch-Funktion wird auch die konkret handelnde Ebene bedient.
    Durch das Ansprechen fast aller Sinne begegnet der Kurs durch die Möglichkeit des mehrkanaligem Lernens den unterschiedlichen Lerntypen.

  7. individuelles Fördern

    Die SchülerInnen können in ihrem eigenen Lerntempo arbeiten. Die Übungen können so häufig wiederholt werden, wie nötig. Im "Sternchenabschnitt" zum Advent ist es den Kindern sogar bereits möglich zwischen unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu wählen. Hier sollen die SchülerInnen jedoch nun erst langsam herangeführt werden. Durch (Eigen-)Überprüfungstests können sich die Kinder in regelmäßigen Abständen selbst überprüfen und noch längere Zeit an vorangegangenen Übungsaufgaben arbeiten, bei denen die noch Probleme haben. Die Ergebnisse sind jedoch auch den LehrerInnen präsent, so dass Sie bei Bedarf eingreifen und Hilfestellungen bieten können. Das sinnvolle Üben bleibt nicht auf die Unterrichtszeit beschränkt.

  8. Intelligentes Üben

    In jeder Unterrichtseinheit (Themenabschnitt in Moodle) werden verschiedene Übungsformen angeboten. Die Aufgaben sind klar in Bereiche strukturiert. Dieser Struktur folgt der anschließende Test für die Eigenüberprüfung. Die SchülerInnen können so nach der Eigenüberprüfung gezielt an den Bereichen üben, in denen sie noch Schwierigkeiten haben. Am Ende einer Unterrichtseinheit (eines Themenabschnitts) reflektieren die Kinder ihr eigenes Lernen - in diesem Kurs im 1. Hj. des 1. Schuljahres wählen sie mithilfe der Abstimmung, ob sie diese Aufgaben leicht/mittel/schwer fanden. Im weiteren Verlauf lernen die Kinder Aufgaben entsprechend eines Schwierigkeitsgrades auszuwählen, und eine Reflektion mithilfe eines Feedbacks zu machen. (In diesem Kurs nur im "Sternchenabschnitt" zum Advent, in folgenden Kursen soll dies verstärkt angebahnt werden.)

  9. Transparente Leistungserwartung

    Die Transparenz ist zunächst durch die Strukturierung eines Moodlekurses gegeben. Rückmeldungen erhalten die SchülerInnen bei diesen Übungen sofort auf eine konkrete Übung bezogen, bzw. bereits auf einen Teil einer Übung bezogen, so dass ein sofortiger Lernerfolg stattfinden kann.

  10. Vorbereitete Lernumgebung

    Diese Unterrichtsreihe ist fertig und wird den SchülerInnen vollständig zur Verfügung gestellt. Durch didaktisches Kursdesign ist der Moodlekurs nicht nur ansprechend, sondern auch deutlich, ordentlich und strukturiert gestaltet. Die Struktur einer Unterrichtseinheit (eines Themenabschnitts) wiederholt sich und bietet den SchülerInnen so einen klaren Raum. Die Oberflächen sind schmal gehalten und bieten nur die wichtigsten Informationen und Anreize.

6. Mehrwert und individuelle Förderung

verständnisfördernd und motivierend

  • Materialien sind ansprechender gestaltet, als auf kopierten Arbeitsblättern
  • die interaktiven Übungen enthalten Bilder und Audios, so kommen sowohl Bild-Text, als auch Audio-Text Zuordnungen vor
  • alle Übungen können so häufig wiederholt werden, wie nötig
  • mehrkanaliges Lernen bedient unterschiedliche Lernertypen (visuelle, kognitive, auditive Lerntypen)

Üben:

  • keine Lernzeitbeschränkung
  • keine Beschränkung auf aufwendig zusammengestellte zusätzliche Materialien der LehrerInnen
  • sofortige Kontrolle und direkte Rückmeldung über die Arbeit (Fehler können so direkt verbessert werde, bzw. die SuS aus ihren Fehlern lernen.)
  • Übungen werden bei jedem Aufruf neu gemischt, sodass die SchülerInnen so lange üben können, bis sie die Aufgaben richtig gut können, ohne die Reihenfolge auswendig zu lernen

individuelle Förderung

  • zeitliche und räumliche Flexibilität des Lernens
  • Wiederverwendbarkeit von Unterrichtsmaterialien in unterschiedlichen Kontexten
  • gezielte Überprüfung und daraus resultierende Förderangebote (siehe Wiederverwendbarkeit)

Dieser Kurs ist hervorragend geeignet, um in inklusiven Klassen eingesetzt zu werden. Die Grundvoraussetzung ist hierbei nur die Erreichbarkeit des Kurses für die Kinder.